QMS ist das Qualitätsmanagementsystem für österreichische Schulen. Es stellt die Weiterentwicklung von SQA (Schulqualität Allgemeinbildung) und QIBB (QualitätsInitiative BerufsBildung) dar. QMS wird in allen Schularten umgesetzt und wirkt auf allen Ebenen des Schulsystems.
QMS versteht sich als pädagogisches Qualitätsmanagementsystem, welches das Lernen und die Schüler/innen in den Mittelpunkt der Qualitätsarbeit stellt. Es trägt dazu bei, dass Schulen Entwicklungsprozesse zielgerichtet, systematisch und evidenzorientiert voranbringen und qualitätsvollen Unterricht sicherstellen. QMS will die Kooperation zwischen Lehrenden stärken, um durch mehr Teamorientierung die professionelle Unterrichtsentwicklung zu fördern und Entlastung durch gegenseitige kollegiale Unterstützung zu ermöglichen. Die inhaltliche Orientierung für die Umsetzung und Ausgestaltung von QMS ist der Qualitätsrahmen für Schulen. Er bildet die Grundlage für ein gemeinsames Verständnis von Schulqualität.
QMS umfasst zwei grundlegende Funktionen[1]:
QMS nimmt sowohl die Schule als Organisation als auch Lehrenden-Teams[3] und einzelne Lehrende in den Blick. Ziel ist, dass – mit klarem Fokus auf die jeweiligen Verantwortungsbereiche und Aufgaben – koordiniert an der Schulqualität gearbeitet wird und damit letztlich daran, das Lernen der Schüler/innen so gut wie möglich zu unterstützen sowie Lernprozesse und -ergebnisse systematisch zu verbessern.
Verschränkt man die beiden grundlegenden Funktionen (Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung) mit den drei Perspektiven, auf die sich das QMS bezieht (Schule als Organisation, Lehrenden-Teams und einzelne/r Lehrende/r), so ergeben sich daraus sechs Hauptfunktionen des QMS (siehe Abbildung):
Eine wesentliche Voraussetzung für die Wirksamkeit von QMS liegt darin, die sechs dargestellten Funktionen systematisch und sinnvoll miteinander in Beziehung zu setzen.
QMS hat die systematische Gestaltung und Organisation der Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung in Schulen zum Ziel. Es soll sicherstellen, dass sich Schulen aller Schularten als lernende Organisationen verstehen und kontinuierlich weiterentwickeln.
QMS unterstützt dabei, Evidenzen (Informationen, Belege und Daten) über die Qualität von Schule und Unterricht zu generieren und zu nutzen, um Entscheidungen in Bezug auf die Schule und die Schüler/innen begründet treffen zu können. Evidenzen müssen deshalb nicht nur von der Schulleitung, sondern auch von Lehrenden-Teams und Lehrenden genutzt werden.
QMS trägt zur Pflege einer Qualitätskultur bei, in der sich qualitäts- und entwicklungsorientierte Haltungen und Einstellungen (z.B. Bereitschaft zur Veränderung, Offenheit für Innovation, Fehlerkultur) entfalten können und wirksam werden.
QMS dient der Umsetzung sämtlicher Entwicklungsvorhaben einer Schule, sowohl zentral vorgegebener Reformprojekte als auch schulspezifischer Anliegen und Konzepte.
Quellen:
Dubs, R. (2005). Die Führung einer Schule: Leadership und Management. Stuttgart: Franz Steiner Verlag.
Landwehr, N.; Steiner, P. (o.J.). Schulinternes Qualitätsmanagement nach dem Modell Q2E: Funktionenmodell. Online: https://www.q2e.ch/q2e-modell/funktionenmodell/ (10.9.2020).
Rolff, H.-G. (2010). Schulentwicklung als Trias von Organisations-, Unterrichts- und Personalentwicklung. In T. Bohl, W. Helsper, H. G. Holtappels & C. Schelle (Hrsg.). Handbuch Schulentwicklung. Bad Heilbrunn: Klinkhardt (S. 29-36).
[1] In Anlehnung an das Q2E-Funktionenmodell (vgl. Landwehr, Steiner, o.J.; Dubs, 2005).
[2] Schulentwicklung umfasst Organisations-, Unterrichts- und Personalentwicklung (vgl. Rolff, 2010). Die Unterrichtsentwicklung wird hier deshalb eigens nochmals genannt um klarzumachen, dass durch QMS sowohl die Schulleitung als auch die Lehrenden angesprochen werden.
[3] An kleinen Schulen sind Teamstrukturen möglicherweise geringer ausgeprägt.
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letzte Aktualisierung: 6.1.2021