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QMS 2.0 – was steckt dahinter?

QMS 2.0 mit Fragezeichen

michaela jonachQMS wurde im Herbst 2021 für alle Schulen in Österreich eingeführt. Mit dem Ende des Schuljahres 2024/25 endet auch die erste Qualitätsentwicklungsperiode. Im kommenden Schuljahr starten die Schulen mit der nächsten Schulentwicklungsphase.

In einem Interview haben wir Michaela Jonach, die stellvertretende Abteilungsleiterin der Abteilung III/5 (Qualitätsentwicklung und -sicherung) im BMB, folgende Fragen dazu gestellt:


1. Liebe Frau Jonach, QMS ist jetzt das vierte Jahr in den Schulen im Einsatz. Gibt es von Ihrer Seite so etwas wie ein erstes Resümee? Oder ein Zwischenfazit?

Die Einführung von QMS hat – trotz der Corona Pandemie und damit verbundenen Verzögerungen – insgesamt sehr gut funktioniert. Die Schulen haben sich mit dem Qualitätsrahmen von Schulen auseinandergesetzt und die schulinterne Qualitätseinschätzung (siQe) durchgeführt. Auf dieser Basis wurde die erste Generation der Schulentwicklungspläne erstellt. Mit dem neuen Österreichportal von IQES online konnten wir allen österreichischen Schulen im Jahr darauf eine Evaluations- und Feedbackplattform in ausgezeichneter Qualität zur Verfügung stellen. Diese wird inzwischen auch für die Erhebung von Daten zu den Kernprozessen der Schulen, den Lern- und Lehrprozessen, genutzt. Auch das Unterstützungssystem, also die Schulaufsicht für die Schulleitungen, die Q-RK für die Q-SK und die speziell ausgebildeten Lehrenden an Pädagogischen Hochschulen, wurde aus meiner Sicht sehr gut aufgestellt. Wir alle haben gemeinsam sehr viel gelernt in der ersten Phase von QMS, und die Abteilung III/5 wird auch im Rahmen von QMS 2.0 versuchen, diesen Lernprozess gemeinsam mit den Schulen fortzusetzen.


Logo QMS 2 4c b2. Jetzt kommt QMS 2.0 – das klingt nach Veränderung, nach etwas Neuem!? Was steckt hinter dem Begriff „QMS 2.0“, was verändert sich für die Schulen?

QMS 2.0 ist nichts Neues. Wir arbeiten mit demselben Qualitätsrahmen wie in der ersten Phase und auch das QMS-Modell hat sich nicht verändert. Das heißt, alle Instrumente auf der Schulebene, der Teamebene und der Ebene der einzelnen Lehrenden sind, bis auf kleine Verbesserungen, gleichgeblieben. Jetzt geht es lediglich darum, Qualitätsentwicklung und -sicherung an den Schulen in den Dauerbetrieb zu bringen. Das bedeutet, dass alle im System daran arbeiten, sich laufend kritisch zu reflektieren, um bestmögliche Lernprozesse für Schüler/innen zu ermöglichen und deren Kompetenzerwerb zu fördern. Darüber hinaus geht es immer auch darum, das soziale Wohlbefinden der Lernenden gut im Blick zu behalten und für ein gutes Schul- und Klassenklima Sorge zu tragen. Das alles erfordert QM-Kompetenzen auf allen Ebenen (BMB, Schulaufsicht, Schulen) aber auch die dazu passende Haltung – es sind beispielsweise Reflexionsfähigkeit, Fehlerkultur und Bereitschaft zur Innovation gefragt.


3. In einer der Kernbotschaften zu QMS 2.0 betonen Sie die Teamarbeit für Schul- und Unterrichtsqualität. Warum spielt die Teamarbeit Ihrer Meinung nach eine entscheidende Rolle?

Wir haben im Zuge der Implementierung von QMS immer wieder betont, dass Schulqualität alle an der Schule angeht und nicht einfach nur an die Schulleitung und den/die Q-SK delegiert werden kann. Lehrende müssen sich beteiligen, damit die Qualitätsentwicklung und -sicherung von Unterricht tatsächlich umgesetzt werden kann. Teamstrukturen spielen dabei eine Schlüsselrolle und sind ein wesentlicher Erfolgsfaktor, das zeigen auch Ergebnisse aus der Schuleffektivitätsforschung. Guten Schulleitungen gelingt es, Teamstrukturen an ihren Standorten nachhaltig zu verankern und damit eine gute Basis für die Schul- und Unterrichtsentwicklung zu schaffen.


Danke für das Interview!

letzte Aktualisierung: 06.06.2025