Hilfreiches für die Qualitätsarbeit 3 (02.10.2024)
10 Erfolgsfaktoren für die gelungene Schulentwicklung
Seit 2021 sind wir, Petra Dürnberger, Karin Sendlhofer und Manfred Baumgartner, als Q-RK Team in gleicher Besetzung im Bundesland Salzburg im Einsatz. Wir betreuen gemeinsam ca. 340 Schulen aller Schularten. In regelmäßigen Vernetzungstreffen tauschen wir uns mit den Qualitäts-Schulkoordinator/inn/en (Q-SK) der Standorte über Erfolgsfaktoren, aber auch Hürden bei der Implementierung von QMS aus. Wir sehen sehr viele positive Schulentwicklungsprozesse an den Schulen und immer wieder kann man erkennen, dass bestimmte Faktoren und Routinen zur erfolgreichen Umsetzung von strategischen Zielen führen.
Somit haben wir uns entschlossen, die 10 Top – Erfolgsfaktoren, die sich an den Standorten bewährt haben, für diese Ausgabe der QMS Post zusammenzufassen.
1) Klare Vision und Ziele
Eine gemeinsame Vision für den Standort, die von allen Beteiligten verstanden und unterstützt wird, ist grundlegend. Schulen, die die pädagogischen Leitvorstellungen im Team formulieren und ständig überarbeiten, haben einen klaren Fokus und können diese Visionen auf umsetzbare Ziele herunterbrechen. Sie sind nicht auf der Suche nach Schulentwicklungsthemen, sondern wählen Projekte gezielt gemäß ihrer Positionierung und Profilbildung aus.
2) Strukturiertes Vorgehen
Eine klare Rollenverteilung und Schulleiter/innen, die sich für Qualitätsentwicklung verantwortlich fühlen, sind weitere Gelingensfaktoren. Die Aufgabenverteilungen an den Standorten sind höchst unterschiedlich, jedoch sind jene Schulen im Prozess effektiver, an denen die Schulleitung die Schulentwicklung als Führungsaufgabe erkennt, entsprechend agiert und nicht die gesamte Verantwortung an Q-SK und/oder Lehrer/innen delegiert.
Regelmäßige Teamsitzungen, festgelegte Arbeitsphasen und Routinen erleichtern die Arbeit enorm. Hier gilt es als Führungskraft die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen. Als Anregung kann hier die Videoreihe „QMS an unserer Schule“ dienen, in der Schulleitungen über ihre Erfahrungen berichten.
3. Verlässliche Kommunikationswege
Jede Schule hat bestimmte Kommunikationswege entwickelt, die zur Organisation und Schulgröße passen. Entscheidend ist, dass QMS im Jahreskreis der Schule immer wieder präsent ist und laufend Entwicklungsschritte kommuniziert werden. Schulleitung und Lehrer/innen übernehmen Verantwortung und koordinieren gezielt Schulentwicklungsprojekte.
Schulen, die erfolgreich kommunizieren, informieren transparent, kompetent, rechtzeitig, sachlich und formal angemessen. Alle Beteiligten wissen, dass es im Bereich der Information eine Hol- und eine Bringschuld gibt.
4. Ressourcenplanung
Erfolgreiche Schulentwicklung braucht die nötigen Ressourcen (Zeit, Mitarbeiter/innen, Infrastruktur, etc.) und somit kurz-, mittel- und langfristige Planung. Die kontinuierliche Fort- und Weiterbildungsplanung stellt einen entscheidenden Erfolgsfaktor in der Schulentwicklung dar. QMS unterstützt mit hilfreichen Dokumenten zur systematischen Weiterentwicklung am Schulstandort.
Zur Ressourcenplanung gehört auch die Kooperation mit externen Partner/inne/n wie Gemeinden, Wirtschaftstreibenden und Fördervereinen. Klare Schulentwicklungsziele unterstützen die erfolgreiche Kommunikation mit diesen Stakeholdern.
5. Professionelle Personalentwicklung
Schulen, die Schulentwicklung erfolgreich betreiben, nutzen Unterstützungs-, Vernetzungs- und Fortbildungsangebote. Die Implementierung von QMS ist ein Prozess mit verschiedenen Geschwindigkeiten in der Umsetzung. Vernetzung und Fortbildung sind dabei essenzielle Erfolgsfaktoren.
Schulleitungen, die Q-SK gezielt auswählen und deren Fortbildung forcieren, unterstützen die Kooperation und Partizipation am Standort. Die Pädagogischen Hochschulen unterstützen QMS mit zahlreichen Fortbildungsmaßnahmen und einschlägigen Veranstaltungen bzw. Hochschullehrgängen für Schulleitungen, Q-SK und Lehrer/innen.
6. Kontinuierliches Monitoring und Evaluation
Ergebnisse und Wirkungen lassen erkennen, was wir bereits erreicht haben bzw. von welchem Punkt aus wir starten. Erfolgreiche Standorte integrieren die interne Evaluation laufend im Schulalltag und datenbasiertes Arbeiten ist Teil der Schulkultur. Die Grundlage für die erfolgreiche Verwendung von Daten als Basis der Schulentwicklung ist jedoch eine ausgeprägte und etablierte Evaluationskultur. Hier braucht es viel Überzeugungsarbeit. IQES Österreich unterstützt Schulen nicht nur durch die Bereitstellung von Fragebögen und deren Auswertung, sondern bietet auch hilfreiches Material zur Etablierung einer Evaluations- und Feedbackkultur an den Standorten.
7. Kollaborative Arbeitskultur
Als besondere Herausforderung gestaltet sich an vielen Schulen, das Verständnis für Schulentwicklung als gemeinschaftliche Aufgabe zu schärfen. «Alle ins Boot zu holen» ist oftmals gar nicht so einfach. QMS baut ganz bewusst auf die Stärke des Teams und fokussiert, neben der Schulleitung und den Lehrenden, auf die Lehrenden-Teams. Tipps zur gelingenden Partizipation im Schulentwicklungsprozess bieten die Videos von Expert/inn/en wie Karl Wilbers und Martina Krieg.
8. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit
Der SEP (Schulentwicklungsplan) wird über einen Zeitraum von drei Jahren geplant und umgesetzt. Der Schulalltag und diverse Herausforderungen halten sich nicht an Pläne und die ständige Adaption ist erforderlich. In der QMS Post 1 wurde bereits über agile Schulentwicklung berichtet und auch unsere Praxis zeigt, dass fortlaufende Anpassungen von Zielen, Maßnahmen und Projektplänen notwendig sind. Routinen sollten so gestaltet sein, dass sie flexibel und dynamisch auf neue Herausforderungen und Veränderungen reagieren können. Die Handreichung «Projektmanagement in QMS» kann hierbei unterstützen.
9. Dokumentation und Reflexion
Schulteams, die sich Zeit nehmen, um zu reflektieren, bewerten Schulentwicklungsarbeit positiver und erkennen auch den Mehrwert für die individuelle Unterrichtsarbeit der einzelnen Lehrperson.
Die Dokumentation der Maßnahmen in geeigneter Weise dient der Transparenz der Projekte und Prozesse an den Standorten.
Das individuelle Reflektieren und Lernen der Lehrenden dienen der Professionalisierung und Weiterentwicklung des beruflichen und persönlichen Handelns. QMS unterstützt auch diese Entwicklung mit entsprechenden Vorlagen und Beispielen.
10. Nachhaltigkeit und Kontinuität
Schulentwicklung kann nicht als einmaliges Projekt verstanden werden. Erfolgreiche Beispiele aus der Praxis zeigen, wie aus Projekten etablierte Prozesse werden, die nachhaltige Veränderungen an den Standorten bewirken. Das Q-Handbuch garantiert, dass wertvolle Entwicklungsarbeit gesichert und transparent für alle zur Verfügung gestellt wird.
Schulentwicklung braucht neben einer klaren Vision vor allem Durchhaltevermögen, kontinuierliche Kommunikation und Transparenz und ist entscheidend für die kontinuierliche Verbesserung der Bildungsqualität und die Anpassung an zeitgemäße pädagogische Anforderungen.
Durch gezielte Entwicklungsmaßnahmen im Rahmen des Qualitätsmanagementsystems (QMS) können Schulen ihre Lehrmethoden und organisatorischen Strukturen optimieren, um den Bedürfnissen der Schüler/innen besser gerecht zu werden.
Zudem fördert Schulentwicklung mithilfe des QMS die Zusammenarbeit zwischen Schulleitung, Lehrkräften, Schüler/innen, Erziehungsberechtigten und externen Partner/inne/n, wodurch ein nachhaltiges und unterstützendes Lernumfeld geschaffen wird.
Schulen, die diese 10 Erfolgsfaktoren an den Standorten etablieren, gestalten die Zukunft!
Wir freuen uns über Rückfragen:
Dr. Petra Dürnberger:
Mag. Karin Sendlhofer:
Mag. Manfred Baumgartner:
letzte Aktualisierung: 02.10.2024