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Externe Schulevaluation

schulevaluation plakat

Datenbasierte Rückmeldung zur Entwicklung der Schul- und Unterrichtsqualität 

Externe Schulevaluation ist in Österreich als qualitätsgesichertes Verfahren angelegt, das unter Einsatz standardisierter Methoden (Daten- und Dokumentenanalyse, Interviews, Fragebogenerhebungen, Unterrichtsbeobachtungen) von spezifisch ausgebildeten Schulevaluator/inn/en mit langjähriger pädagogischer Praxiserfahrung durchgeführt wird. Während regelmäßige interne Schulevaluation in der Verantwortung der Schule selbst liegt, wird die externe Schulevaluation von externen Expert/inn/en – den Schulevaluator/inn/en- durchgeführt. Schulevaluator/innen analysieren die Qualität der schulischen Prozesse und des Unterrichts unter Bezug auf den Qualitätsrahmen für Schulen. Im Fokus steht dabei immer der Anspruch, die Unterrichtsqualität und das Lernen der Schüler/innen zu verbessern.

Die externe Schulevaluation schafft für Schulen einen datenbasierten Außenblick und liefert dadurch wichtige Impulse für eine zielgerichtete Entwicklung der Schul- und Unterrichtsqualität im Interesse der Schüler/innen und des gesamten Kollegiums. Die evaluierten Schulen erhalten eine ausführliche datenbasierte Rückmeldung über ihre Stärken und Entwicklungspotentiale. Diese Ergebnisse können die Schulen in Ergänzung zum bereits am Standort vorhandenen Wissen, wie zum Beispiel aus internen Evaluationen,  für ihre Weiterentwicklung im Rahmen des Qualitätsmanagements nutzen.  Außerdem stellt die externe Schulevaluation durch die Aufbereitung und Analyse aggregierter Evaluationsergebnisse systematisch Evidenzen über die Gesamtentwicklung der Schul- und Unterrichtsqualität im Rahmen des Bildungsmonitorings bereit.

Auswahl der Schulen und Verfahren der externen Schulevaluation

Die externe Schulevaluation liegt in Österreich in der Zuständigkeit des BMB (§ 5 BD-EG§ 227b BDG). In Orientierung an international bewährten Modellen wurde vom BMB (ehemals BMBWF) mit Unterstützung des IQS sowie Beratung durch Expert/innen ein wissenschaftlich fundiertes Evaluationsverfahren entwickelt und nach einer Pilotphase im Schuljahr 2021/2022  (bundesweite Erprobung an 42 Pilotschulen) in den Regelbetrieb übergeführt. 

Seit dem Schuljahr 2022/2023 werden nach einem mit den Bildungsdirektionen abgestimmten Evaluationsplan des BMB jährlich über 100 Schulstandorte extern evaluiert. Die Schulen werden mittels Zufallsstichprobe identifiziert oder haben aus eigener Initiative eine externe Evaluation direkt bei der Schulevaluationsstelle im BMB angefordert. 

Abhängig von der Größe der Schule werden externe Schulevaluationen immer in Teams von zwei oder mehreren Schulevaluator/innen durchgeführt. Die externe Evaluation setzt sich aus standardisierten Daten- und Dokumentenanalysen, Online-Fragebogenerhebungen, leitfadengestützten Interviews und standardisierten Unterrichtsbeobachtungen an der Schule zusammen. Letztere orientieren sich zur Einschätzung der Unterrichtsqualität an den drei Basisdimensionen wirksamen Unterrichts (Effiziente Klassenführung, Kognitivie Aktivierung, Konstruktive Unterstützung).

Konkret verläuft die externe Schulevaluation anhand der folgenden drei Verfahrensschritte:  

Teile Waldherr

 Weiterführende Informationen zur Externen Schulevaluation

Weiterführende Informationen zur externen Schulevaluation finden Sie direkt auf den Seiten des BMB: https://www.bmb.gv.at/Themen/schule/bef/schulevaluation.html

Ein kurzes Erklärvideo mit den wichtigsten Informationen zur Externen Schulevaluation finden Sie hier (Länge: 1min). 

Erklaervideo IKMplus Screenshot 2022 05 16 114057

Letzte Aktualisierung: 10.10.2025

Individuelle Kompetenzmessung PLUS (iKM PLUS)

iKMPLUS steht für "individuelle Kompetenzmessung PLUS

Die iKMPLUS ist seit dem Schuljahr 2021/22 ein standardisiertes und objektives Instrument zur Erhebung zentraler Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern.  iKMPLUS Logo

Bundesweit wird einmal jährlich in einem definierten Zeitraum gegen Ende der 3. und 4. Schulstufe und kurz nach Beginn der 7. und 8. Schulstufe im Rahmen des „Basismoduls“ in einem 45-minütigen Test der aktuelle „Lernstand“ der Schülerinnen und Schüler in ausgewählten Kompetenzbereichen der Fächer Deutsch (Lesen), Mathematik und zusätzlich – nur auf der 7. und 8. Schulstufe – Englisch (Rezeptive Fertigkeiten) erfasst. Die iKMPLUS stellt eine Weiterentwicklung der beiden zuvor bestehenden Instrumente der Bildungsstandardüberprüfungen (BIST) und der Informellen Kompetenzmessung (IKM) dar und ersetzt diese bzw. baut diese aus.

Die iKMPLUS besteht aus mehreren Modulen, die teils freiwillig und teils verpflichtend sind (Modulübersicht hier):

ikmplus module

Welche Informationen liefern die Ergebnisse aus iKMPLUS?

  • Individuelle Förderdiagnostik und -planung: Die Ergebnisse dienen einerseits den Lehrpersonen als Rückmeldung über den „Lernstand“ ihrer Schülerinnen und Schüler, und andererseits den Schülerinnen und Schülern als persönliche Rückmeldung über ihren eigenen Leistungsstand und in welchen Bereichen noch gezielter Förderungsbedarf besteht bzw. worin sie bereits gut sind. Die Ergebnisse der Messungen in der iKMPLUS stellen eine Momentaufnahme von Kompetenzen dar, über die eine Schülerin bzw. ein Schüler zum Testzeitpunkt verfügt. Diese fließen aber nicht in die Benotung mit ein und dienen auch nicht als Kriterium für die Aufnahme an einer höheren Schule. Die iKMPLUS versteht sich stattdessen als präventive Maßnahme, die durch eine frühe und wiederholte Diagnostik zur individuellen Förderung motiviert.
  • Qualitätsentwicklung von Unterricht und Schule: Informationen zum Leistungsstand der Klasse dienen den Lehrpersonen als weitere Grundlage für die Unterrichtsplanung und -gestaltung. Neben Lehrpersonen und Schülerinnen und Schülern profitieren außerdem Schulleitungen, da sie eine Rückmeldung zu den Ergebnissen an ihrer Schule erhalten. Lehrpersonen, Schülerinnen und Schüler sowie Schulleitungen erhalten die Ergebnisse der Testungen jährlich. 
  • Aber auch für die Qualitätsentwicklung im Schulsystem stellt die iKMPLUS ein zentrales Tool dar. Alle drei Jahre gehen die Ergebnisberichte in anonymisierter Form an Bildungsregion, Bildungsdirektion und die Zentralstelle des BMB.

Für QMS spielt die iKMPLUS eine bedeutende Rolle (und umgekehrt). Insbesondere unterstützen die Schulqualitätsmanager/innen (SQM) die Umsetzung der iKMPLUS an Schulen entsprechend dem Qualitätsrahmen. Sie informieren und veranlassen Schulleitungen zur Durchführung der iKMPLUS, betreiben im Rahmen von Bilanz- und Zielvereinbarungsgesprächen (BZG) Monitoring von Prozessen am Standort (Durchführung, KEL-Gespräche, Arbeiten mit Daten durch Lehrpersonen etc.) und berücksichtigen die iKMPLUS-Ergebnisse hinsichtlich umfassender Qualitätsentwicklung (Standort, Region).

Begleit- und Unterstützungsangebote

Auf der Website des IQS stehen für Lehrpersonen und Schulleitungen zahlreiche Begleit- und Unterstützungsmaterialien für die Umsetzung, Interpretation der Daten aus iKMPLUS  (z.B. anschauliche Musterberichte, aufbereitete Erläuterungen zur Erleichterung für das Lesen und Interpretieren der Ergebnisse) sowie Fördermaterialien für die pädagogische Weiterarbeit zur Verfügung:

Ergänzend bietet das IQS in Zusammenarbeit mit der Virtuellen PH (VPH) Onlineschulungen an. Weitere Informationen zu den Schulungen und zur Anmeldung finden Sie hier: https://www.iqs.gv.at/themen/nationale-kompetenzerhebung/ikm-plus/schulungen

An den jeweiligen Standorten der Pädagogischen Hochschulen finden weitere Fortbildungsangebote zu iKMPLUS statt. 

Weiterführende Informationen zur iKMPLUS:

Ein Kurzvideo mit den wichtigsten Informationen zu iKMPLUS finden Sie hier (Länge: 4min, 55sek). 

Erklaervideo IKMplus Screenshot 2022 05 16 114057

 Letzte Aktualisierung: 10.10.2025

Ergebnisse und Wirkungen

Schulleitungen und Lehrende kommen oft in die Situation, wichtige Entscheidungen in Bezug auf die Entwicklung von Schule und Unterricht zu treffen. Diese sollten nicht nur „aus dem Bauch heraus“ oder auf Basis von zufälligen Ereignissen, wie z. B. Alltagsbeobachtungen oder einer einzelnen Beschwerde (anekdotische Evidenz), getroffen werden.

Daten und Evidenzen sind eine wesentliche Grundlage für gute Entscheidungen. Datenbasierte Entscheidungen können anderen (z. B. Erziehungsberechtigten, Lehrenden oder Schüler/innen) gegenüber gut begründet werden und sind deshalb leichter umsetzbar.

Unter „Woran wir erkennen, was wir erreichen ...“ widmet sich das QMS-Modell jenen Daten, die auf der Ebene der Schule, auf der Ebene von Teams und auf der Ebene von einzelnen Lehrkräften wichtig sind, um gute Entscheidungen treffen zu können. Mit Hilfe von QMS wird versucht, die verschiedenen, für die Schule und die Schulentwicklung relevanten Daten zueinander in Beziehung zu setzen.

Folgende, im QMS Modell abgebildeten Datenquellen sind für Schulleitungen und Lehrende besonders relevant:

Ergebnisse QMS Model

Kapitel 1 des Nationalen Bildungsberichts 2024: „Die Komponenten des Bildungscontrollings“ (pdf, 1.46 MB)

Link zum Nationalen Bildungsbericht 2024 insgesamt: https://www.bmbwf.gv.at/Themen/schule/bef/nbb.html

 Letzte Aktualisierung: 10.10.2025

Instrumente für die Individualebene

QMS fördert und unterstützt das individuelle Lernen der Lehrenden mit dem Ziel der laufen­den Professionalisierung und Weiterentwicklung des beruflichen Handelns. 

Für folgende QMS-Instrumente stehen Vorlagen und Beispiele zur Verfügung: 

Individuelles Profil

Sich der eigenen Ziele und Werte bewusst zu sein und sie artikulieren und argumentieren zu können, stärkt das eigene Auftreten und erleichtert die Kommunikation und Kooperation mit Kolleg/inn/en, Lernenden, Eltern etc. Es wird empfohlen, die Ziele und Werte in einem individuellen Profil schriftlich auszuformulieren, weil das im Allgemeinen zu größerer Klarheit führt. Eine genauere Beschreibung finden Sie HIER.

Projektblatt (für individuelle Projekte)

Im Projektblatt werden die Eckpunkte von individuellen Projekten der Fortbildung bzw. zur Arbeit am eigenen Unterricht festgehalten, mithilfe derer der/die einzelne Lehrende die eigene professionelle Weiterentwicklung betreibt. Eine genauere Beschreibung finden Sie HIER.

IQES Österreich als Unterstützung von Planung und Umsetzung des Unterrichts

In der Planung und Umsetzung von Unterricht manifestiert sich die individuelle Unterrichts­entwicklung. Mit der Einführung von QMS wird das Repertoire an bisher bereits gut etablierten Instrumenten erweitert, indem für alle Schulen ein Zugang zum Länderportal IQES Österreich zur Verfügung gestellt wird. IQES Österreich ist – neben seiner Eigenschaft als Evaluationsplattform – eine umfang­reiche digitale Arbeits- und Lernplattform mit zahlreichen Anregungen und Unterlagen für den Unterricht, die ständig aktualisiert und erweitert werden.

 

Letzte Aktualisierung: 25.04.2023

Instrumente für die Schule als Organisation

Der Großteil der Instrumente, die für QMS bereits entwickelt wurden, sind für die Schulebene relevant. Sie sollen die Schulen und insbesondere die Schulleitung bei der Planung, Steuerung und systematischen Überprüfung ihrer Vorhaben unterstützen.

Im Einzelnen sind das die folgenden Instrumente:

  • die Pädagogischen Leitvorstellungen: In den Pädagogischen Leitvorstellungen schreibt eine Schule ihre pädagogischen Zielsetzun­gen fest, stellt also dar, wie Lern- und Lehrprozesse an der Schule grundsätzlich gestaltet werden.
  • der Schulentwicklungsplan (SEP): Der SEP ist das zentrale, strategische Planungs- und Steuerungsinstrument für die Umset­zung sämtlicher Entwicklungsvorhaben einer Schule, sowohl zentral vorgegebener Reform­vorhaben als auch schulspezifischer Themen und Anliegen.
  • das Bilanz- und Zielvereinbarungsgespräch (BZG): Das BZG ist ein Gespräch zwischen der Schulleitung und dem/der zuständigen SQM, das die Beratung und Unterstützung der Schule in Bezug auf die weitere Planung und Um­setzung von Maßnahmen zur Qualitätsentwicklung und -sicherung zum Ziel hat. 
  • das Q-Handbuch: Das Q-Handbuch ist das zentrale Dokumentationsinstrument einer Schule. Hier werden die wichtigen Dokumente und Prozesse der Schule gesammelt und an der Schule etablierte Prozesse dargestellt.

 

Letzte Aktualisierung: 06.02.2024